Griff ins … – wie man richtig um Geld pokert!
Einen gerade für Bewerber interessanten Artikel habe ich heute Nachmittag bei unseren österreichischen Freunden vom Wirtschaftsblatt.at gefunden. Worum es geht? Um nichts weniger als den entscheidenden Moment im Vorstellungsgespräch, in welchem Mann oder Frau das künftige Gehalt ansprechen wollen… der „Gehaltspoker“ ist quasi eröffnet und wer ihn nicht beherrscht, kann die Sachen packen.
„Aber: An welcher Stelle des Bewerbungsprozesses wird das Tabuthema Gehalt bestenfalls angesprochen? In anderen Ländern, etwa den USA, werden Gehälter transparent schon in der Stellenbeschreibung kommuniziert.“
Das heißt dann wohl: Armes Deutschland. Naja, kann ja auch nicht sein, sonst wären alle arbeitslos 🙂 Gehaltscoach Martin Wehle gibt Kandidaten einen ungewöhnlichen aber doch interessanten Rat mit ins Vorstellungsgespräch oder für das Bewerbungs- bzw. Motivationsschreiben: „Ich stelle mir ein Gehalt vor, das zu den hohen Anforderungen der Stelle und zu meiner Qualifikation passt.“
Diese Antwort oder Aussage setzt ja aber eine Frage voraus und damit wird klar: In einem Vorstellungsgespräch im deutschsprachigen Raum ist es der Personaler, Recruiter oder Unternehmensvertreter, der das Finanzielle zumeist am Ende des Gesprächs anspricht. Wer hier nassforsch schon zu Beginn sich danach erkundigt, wird früher erlöst sein, als ihm wahrscheinlich lieb sein mag…
Kommt der Personaler auch am Ende des Gesprächs ( „Gibt es von Ihrer Seite noch Fragen?“) nicht auf das Thema Gehalt zu sprechen, kann dies am Ende in einer vernünftigen und höflichen Art und Weise angesprochen werden, aber vorher sollten vielleicht noch ein paar Fragen zur Position und dem Aufgabengebiet gestellt, damit man auch an dieser Stelle nicht ins Fettnäpfchen tritt.
Schließlich rät Wehrle Bewerbern bei einem Jobwechsel zu einer 15 bis 20% höher angesetzten Gehaltsangabe im Vergleich zum vorherigen Gehalt, „denn erstens begibt man sich in eine neue Probezeit und zweitens hat das Unternehmen offensichtlich ein Problem, das mit einem neuen Mitarbeiter gelöst werden soll. Zu billig sollte man sich laut Wehrle nicht verkaufen – denn wer vor den Vorstellungen des Recruiters einknickt, signalisiert eventuell, dass er am Markt keine anderen Chancen mehr hat.“
Euer Ghost