Was verdient eigentlich ein Produktmanager?
Heute starten wir eine neue Serie auf dem Gehälterblog. Wir veröffentlichen in loser Folge kleine Gehaltsreports zu Berufsbildern, mit denen wir in unserer Beratungspraxis regelmäßig zu tun haben. Wir starten mit dem – Trommelwirbel – Produktmanager.
Der Produktmanager nimmt im Unternehmen eine wichtige Schlüsselrolle ein, insbesondere bei der Markteinführung neuer Produkte. Er ist zuständig für die Planung, Steuerung und die Kontrolle verschiedener Produkte oder ganzer Produktlinien. Damit ist er eine wichtige Schnittstelle zwischen der Entwicklung und dem Marketing. Im Gegensatz zum klassischen Verkäufer, der oft die Umsatzbrille aufhat, ist seine Zielsetzung, Produkte möglichst wirtschaftlich herzustellen. Produktmanager denken unternehmerisch und marktorientiert in Deckungsbeiträgen und Margen.
Zum Tagesgeschäft zählen deshalb regelmäßige Markt- und Wettbewerbsanalysen. Firmen, die über ein gutes Produktmanagement verfügen, erhalten ein besseres Wissen über die Kundenwünsche und können entsprechend schnell auf Veränderungen reagieren. Die Anforderungen an Produktmanager sind hoch. Ein guter Produktmanager benötigt in der Regel einen guten Einblick ins Produkt und gleichzeitig kaufmännische Kenntnisse und Marketingkenntnisse. Dementsprechend rekrutieren die Unternehmen ihre Produktmanager auch gerne aus den Entwicklungsabteilungen oder Fachabteilungen. Von Kunden bekommen wir immer wieder gesagt, dass gute Mitarbeiter rund 5-7 Jahre Berufserfahrung benötigen, um eigenverantwortlich Verantwortung für Produktlinien zu übernehmen. Dementsprechend gut bezahlt werden die Produktmanager.
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Die Vergütung kann aber innerhalb Deutschlands höchst unterschiedlich ausfallen. Sie hängt einerseits sicher von der Komplexität der Produkte und der Profitabilität der Branche ab. Je höher der Deckungsbeitrag des Produktprogramms, das der Produktmanager betreut, desto besser ist auch seine Verhandlungsposition in eigener Gehaltssache. Aber es macht auch einen gravierenden Unterschied aus, wo der Arbeitnehmer arbeitet. Grundsätzlich stellen wir regelmäßig in der Praxis fest, dass das Gehalt in Ostdeutschland niedriger ausfällt als im Westen. Das bestätigen auch Marktforschungsfirmen wir Personalmarkt (compensation-online.de). Zudem herrscht in Westdeutschland ein Süd-Nordgefälle. In Bayern und Baden Württemberg wird etwa eine höhere Vergütung bezahlt als etwa in Schleswig-Holstein. Es spielt häufig auch eine Rolle, ob der Arbeitgeber in einer Metropolregion oder auf dem flachen Land seinen Geschäftssitz hat.
Welche Branchen sind aus Gehaltssicht besonders sexy?
Die besten Chancen, bei der Gehaltsverhandlung eine hohe Vergütung auszuhandeln, haben die Marketing-Experten in der Industrie und im Bereich der Dienstleistungen. Denn hier werden für erfahrene Produktmanager mit 5-10 Jahren Erfahrung Jahresgehälter von 70.000 bis 90.000 Euro bezahlt. Gefolgt vom Hightech-Bereich, wo Senior-Produktmanager bis zu 70.000 Euro verdienen. Dahinter rangieren Konsumgüter (max. 65.000 Euro) und Einzelhandel (max. 68.000 Euro). Das haben die Gehaltsanalysen des Beratungsunternehmens Michael Page ergeben.
Wie viel die Manager erhalten, hängt nicht nur von der Berufserfahrung ab. Es gibt weitere Faktoren. Ein Marketing-Experte ohne Personalverantwortung verdient in Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern im Schnitt 37.000 Euro, bei mittelgroßen Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern etwa 10.000 Euro mehr, wohingegen große Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern im Schnitt 54.000 Euro bezahlen. Das hat im Falle des Produktmanagers schlicht mit dem Umsatzvolumen und Deckungsbeitrag zu tun. Es ist ja auch logisch, dass hier Produktmanager in den größeren, internationalen Unternehmen einfach ein größeres Rad drehen und mit ihrem Produkt einen größeren Gesamtdeckungsbeitrag erzielen können.
Allerdings sind die Grenzen nach oben hin offen. Verantwortet der Manager ein Produkt, das einen Großteil des Unternehmensumsatzes ausmacht, ist sogar ein Topverdienst von mehr als 100.000 Euro möglich. In diesem Fall tragen sie allerdings auch in ihrem Verantwortungsbereich die unternehmerische Verantwortung, erfüllen also eher die Funktion eines Teil-Geschäftsführers. Hier schlägt sich also auch das Risiko, das sie mit ihren Entscheidungen tragen müssen, auf der Gehaltsabrechnung nieder. Die vielfältigen Chancen und Optionen machen dieses Tätigkeitsfeld besonders spannend für qualifizierte Bewerber mit Organisationstalent.